Sagst Du ‚hü’, sag’ ich ‚hott’,
Sag’ ich ‚Ego’, sagst Du ‚Gott’.
Bist Du Frau, bin ich Mann,
Geb’ ich auf, schaust Du, was man machen kann.
Bist Du Moslem, bin ich Christ,
Leb‘ ich in Fülle, wird grausam sie von Dir vermisst.
Bist du der Fremde, bin ich zu Haus’,
Brech’ ich Deine Grenze, weist du mich aus.
Du bist noch jung, ich bin schon alt,
Meine Worte klingen warm, die Deinen kalt.
Deine Not ist mir Gewinn,
Ich bin reich, weil ich der Nutzer Deiner Armut bin.
Du bist sehr klug, ich weiß nicht viel,
Ich rede laut und du bist still.
Du findest Dinge gut, die ich verachte,
Ich weiß es noch: wie Du weintest, als ich lachte.
Du willst den Krieg, ich will den Frieden,
Was ich zu erlangen suche, hast du stets vermieden.
Du bist der Richter, ich beging die Tat,
Ich bin in Schuld, Du sprichst das Urteil, obwohl ich Dich um Gnade bat.
Du sinkst ins Grab, ich steh’ davor,
Geh’ in die Welt davon, du gehst mir fort durchs Todestor.
Sind wir einander je begegnet,
Haben jemals uns die Hand gereicht?
Konnten wir im Aug’ des Andern einmal nur erkennen, wer wir sind,
Haben wir erlebt, dass jede Sorge, jede Angst an diesem Blick zurück ins Nirgend weicht?
Du bist mein Bruder, ich der Deine,
Ich schau‘ Dich an und seh‘ wohl, dass du wissest,
was ich meine.
*
Männlich – weiblich, morgen – gestern,
Schuldig – schuldlos, arm und reich:
-Unbeschreiblich!- Zwillingsschwestern.
Schiede sind der LIEBE g’leich.
Wo den Ichen DU erlächelt,
Atem es zu Toten fächelt.
Danke Michael
Du hast wieder geschafft mich zu begeistern
Wenn ich ehrlich bin, was anderes habe ich auch
nicht erwartet
L.G
Mirso
Freut mich, Mirso, danke Dir!
Michael