Hast mich nur angeseh’n,
Kein Wort gesagt.
Hast wohl mein Zittern in Dir selbst gespürt,
Dies leise Angst–Vibrato, das ungefragt
Der Saiten Schwingung unterlaufen,
Die Sprache mir verschlagen hat.
Und doch hast Du
Mit unhörbarem Wort zu mir gesprochen:
Nur Freude bleibt, wo noch die kleinste Welle meiner Angst an Deiner Sanftmut sich gebrochen.
*
der letzte satz ist so toll gesagt. der allein ist schon ein ganzes gedicht.
Dann hab‘ ich ja zwei Gedichte geschrieben! 🙂
Ich danke dir sehr für deine freundlichen Worte!
Jetzt lese ich es noch mal und bin schon wieder hin und weg. Das ist wirklich sehr, sehr schön. Ich danke Dir!
Manchmal zeigt sich die Verbundenheit mit Allem und Allen auf eine mich immer sehr anrührende Art und Weise, so auch diesmal:
Ich hatte dies kleine Gedicht gerade geschrieben und ging hier durch die Straßen, als ich auf ein älteres Ehepaar stieß. Sie war gestürzt, hatte sich wieder hochgerappelt, stand jetzt neben ihrem Mann und klopfte sich den Schmutz aus den Kleidern. Ich erkundigte mich, ob ich irgendwie helfen könne und sie sagte: „Alles in Ordnung, vielen Dank, mein Mann ist eher das Problem, er ist so erschrocken, es hat ihm die Sprache verschlagen!“ Tatsächlich rang ihr Mann nach Worten, konnte einfach nichts mehr sagen. Erst allmählich beruhigte er sich wieder, testete Worte und Sätze, um sich zu beweisen, dass alles wieder ins Lot kommen werde: „Alsterdampfer!“. Zuletzt konnte er herzlich über sich lachen und wir gingen fröhlich auseinander.
Manchmal ist das Leben einfach nur schön.