Vielleicht …

Vielleicht, wenn einmal Alles schweigt,
Und stille wird,
Einander zu sich neigt
Und horcht,

Vielleicht nur einen Augenblick,
Was denn der Andre sei,
Und hält das eig’ne Urteil
einen Wimpernschlag lang nur zurück,
Vielleicht …

Vielleicht ist dann die Zeit vorbei,
Vorbei an ihrem Ende,
Hat selbst sich Allem zugeneigt, als wenn sie ewig sei,
Und ja, vielleicht,

Dass Krieg sich dann zu Frieden wende …

*

12 Gedanken zu “Vielleicht …

    1. „Auch wenn wir uns nicht sehen, können wir uns nahe sein“, heißt heute dein „Findesatz“. Er liest sich für mich wie ein Parallelgedicht zu dem, was ich mit meinen Worten ausdrücken wollte. Irgendetwas in uns hält sich nicht an die Grenzen, die wir dem Leben angedichtet haben.
      Danke, Marion.

      1. Schön, wie du diese Verbindung herstellst zwischen diesen Gedanken! Und dem Findesatz das Wort „Parallelgedicht“ zu schenken, erfreut mich sehr.
        Du wolltest es nicht nur ausdrücken, lieber Michael, du machst das und noch viel mehr, du lässt Spielraum für Weiteres.
        Zum Glück hält es sich nicht an Grenzen, springt einfach drüber, dieses „Irgendetwas“.

  1. Ich finde es klasse wenn Jemand,so wie du,
    so schön schreiben kann.
    Was mich betrifft,bin froh das ich überhaupt
    schreiben kann.
    Aber ich kann schön lesen.Deine Werke lesen
    sich immer schön.
    L.G. mein Freund
    Mirso

  2. Ja, ich glaube dass eine ganze Revolution Platz hat in diesem kurzen Augenblick des echten Hinhorchens!

    Danke für diesen schönen Text. Freu
    mich immer, wenn du in meiner Timeline auftauchst.

  3. Zu lauschen, was der andere meint, zu fühlen, was er spürt und zu sehen mit dem fremden Auge, ach, ich fürchte, wir würden schneller noch zerbrechen. Ich ahne ja, was Sie meinen und will es im Grunde auch… halt, Käthe, lies es nochmal…

    Im Urteil innehalten, das Ich kurz hintendran gestellt, ja, so könnte Frieden gelingen.
    Danke für diese sinnigen Worte, deren Klang wahrlich zeitenlos erscheint.
    Herzlichst, Ihre Käthe, stillverliebt in Ruhiggartenklänge.

    1. Manchmal, zwischen all den Klängen, die unsere Iche so produzieren, hört etwas in uns – das Ich kann es nicht sein – einen Vertikalklang, durch alles durch, sozusagen. Unser „Selbst“? Nur Namen, Versuche, zu unterscheiden, aber den Vertikalklang kennt jeder: wir sind gar nicht getrennt, wie wir glauben, wir sind Eins. Im Geist sind wir eins. Aber das versteht unser urteilendes Ich nicht und will es auch nicht verstehen, das ist einfach zu unpraktisch, unbeweisbar und vor allem unvernünftig: das zu denken, bedroht das Ich und all seine Rechtfertigungsstrategien. Und trotzdem bleibt es wahr. Sag‘ ich so dahin und glaub‘ es auch noch, unvernünftigerweise, und dennoch längst überzeugt von dieser anderen Art der Vernunft.
      Ich mache eine kleine (?) Pause mit dem Bloggen, lesend bin ich aber weiter dabei, natürlich auch bei bittemito! Selbstredend!
      Ihnen sehr verbunden und ja: zugeneigt, liebe Käthe.

      Vertikalgrüße, kwasis durch Ihren Garten klingend:

      Ihr Michael

      1. Ich habe Ihren Klang vernommen, der Griff zum Füller und kratzgeräuschend das Gartengewisper blaulinig manifestiert, es war mir ein Flugsinnenbedürfnis, lieber Michael. Auf Wiederfühlen, Wiederlesen, Wiederspüren, die Ihre, ebenso zugeneigt.

  4. hochwichtige gedanken in feinstimmige worte gefasst.

    vielleicht würde gütige stille einkehren, kriege verwehren und tatsächlich firieden schaffen – vielleicht, wenn die geduld aller reicht – vielleicht

    ich komme von marion, findesatz und was ich finde, klingt verdammt gut

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