Und unter allem ist ein ruhiger Fluss,
Weiß von der Quelle her sein Ziel,
Dass aller Wandel ins Unwandelbare münden muss,
Fragt raunend, ob ich folgen will.
Da schrecken Angstgestalten hoch,
Als ob, folgt‘ ich dem Fluss, nichts bliebe,
Doch immer dieses Raunen noch …
Und über allem ist die Liebe.
*
„Unter allem ist ein ruhiger Fluss! Über allem ist Liebe.“
Deine letzten Worte nach meinem letzten Commentar. Schön und einverstanden. Du nennst es ‚Fluss‘; schön. Im folgenden Gedichte ist dies das ‚Werden, das wie ein Strom‘:
(Im Schlossgarten zu Neuhaus, des achten Tages des Wonnemonates anno salutis 2016)
CMLXXXIV. Willige ein!
O kehre heim und will’ge ein in ’s Werden,
Das wie ein Strom zu gold’nen Seen drängt;
Auch ohn’ dein’n Willen bist mit eingemengt
In das, was all geschieht auf fremden Erden.
Des Stromes Ziel ist groß und ungeheuer:
Im gold’nen LICHTE steht es heil und mild,
Doch wird vergeh’n das Cörpersinnenbild,
Das dir und Geistesblinden ist so teuer.
Das LICHT des Geistes Cörper zeigt als Schalen
Der Eier, darin Seelen wachsen auf;
Die Schalen brechen mit der Reifung Lauf,
Was jenen Blinden nur bereitet Qualen.
O will’ge ein in ’s cörperlose Wehen!
Dies dir gelingt, wenn schaust, dass LICHT entteilt
In LIEBE, DIE durch ’s Dingvergehen heilt,
Indem als GEIST das EINSSEI’N mag geschehen.
Die Zahl Tausend ist mit Gedichten übrigens erreicht!
Alles Gute, mein lieber Stromgefährte!
Danke, Achim, für dein poetisches Mitströmen! „Auch ohne deinen Willen bist mit eingemengt“, das find‘ ich schön und wahr und die Basis echten Mitgefühls. Die Entsscheidung, in den „Strom des Werdens“ einzuwilligen, dem „Fluss zu folgen“, ist nur für das wichtig, was wir „für wahr nehmen“, nicht dafür, was wahr ist. Das bleibt für uns alle das Eine Selbe. Gott sei Dank.
Tausend? Da muss ich mich strecken! 🙂
Die Kommentar-Sinnigkeitslatte liegt auf diesem Blog manchmal so hoch, das ich sie schon beinahe gar nicht mehr sehe. Was aber auch wieder gut ist, denn so ist erdig hier unten noch Platz um Dir zu schreiben – was ich tun muss, denn einfach nur ein Like zu hinterlassen fühlt sich völlig inadequat an.
Wie wunderbar wundersam tief feinsinning zart dieses Gedicht – und auch „Aufgewacht“ ins Herz zielen!
Du bist ein Meister der leisen Töne.
Sinnigkeitslatten sind auf jeder Höhe dazu gemacht, übersehen zu werden!
Dein Kommentar hat mir eine Träne ins Auge gezaubert, ich danke Dir herzlich dafür!