Vom Portugiesenviertel her hört man bereits die Vorboten des Feuerwerks, das sich kaum noch im Zaum halten lässt: die Vorfreude auf das bevorstehende Spiel gegen Frankreich liegt in der Luft. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass Portugal dieses Spiel auch gewinnen und sich am Abend Europameister nennen wird, und ich, der ich den Biergarten des „Alten Mädchens“ in der Schanze betrete, bin obendrein vollkommen ahnungslos, wie das sein wird, den alten Freund wiederzusehen, nach genau zwanzig Jahren.
Und dann sitzen wir uns zwei Stunden lang gegenüber und sind vielleicht sogar ein bisschen erschrocken …
… und reden und reden: Du dies, ich das, wir damals und weißt Du noch? Wir jagen uns die Bälle ab, schlagen weite Flanken über das Feld der Erinnerung und auf beiden Seiten fallen jede Menge Tore der besonderen Momente, welche die Augen aufleuchten lassen: mit dem klapprigen Opel Kadett durch Italien, Cappuccino con panna – war sie brünett? – Polonaise Blankenese morgens um halb vier mit Püppi, der Stationsschwester, durch den „blauen Raum“ der Intensivstation, auf der wir als Nachtwachen gearbeitet haben …
… und sind vielleicht sogar ein bisschen erschrocken darüber, dass die Nähe von damals eins zu eins wieder da ist – nein, das beinahe Unheimliche ist: sie ist immer noch da, ein Gefühl ununterbrechbarer Anwesenheit stellt sich ein.
Die Zeit hat keine Macht darüber – nicht die Bohne! Zwanzig Sekunden, zwanzig Jahre, das spielt gar keine Rolle. Es steht eins zu eins zwischen uns, und das ist das beste Ergebnis, mein Lieber, das wir erzielen konnten! Ich würde mal sagen: weltmeisterlich!!
*
Hach, schön. Meinen Applaus dazu, ganz leise, ohne euch zu stören.
Stört überhaupt nicht, mein Dank für das schöne Hach und eine Tiefstverbeugung!
Ich verbeuge mich auch. Müssen nur aufpassen, dass es keine Beulen gibt.
Vielleicht besser mit Fahrradhelm … ? …
Verneigungsbeulen im Helm sind allemal besser als Sturzbeulen 🙂
🙂