Der „kleine Bruder“ ist jetzt lieferbar. Diesmal scheint es auch mit dem Druck der Bücher rasch zu gehen. Beim letzten Buch hat Corona ja die Auslieferung zum Desaster werden lassen.
Hier jedenfalls eine Leseprobe aus dem Kapitel „Füreinander heilsam sein: der Ausgang aus der Angst“:
„Die Orientierung an der Angst und der Schuld ist die mächtigste Bastion Egons (ich erlaube mir hier wieder, »das Ego« – das unser Getrenntheitsglaube als scheinbar alternativlose Autorität und Führung unseres Geistes hervorgebracht hat – als »Egon« zu bezeichnen, dann haben wir auch mehr Spaß daran, wenn wir ihn vor die Tür setzen, sorry, mein lieber Egon!).
Um unsere Wahrnehmung, die erst einmal – »von Haus aus« sozusagen – von Egons Ghostwriter-Direktiven und seinem scheinheiligen Wertekatalog bestimmt ist, mehr und mehr der Alternative einer heilenden Sicht auszusetzen, möchte ich gerne mit dir ein wenig hin- und herwandern zwischen drei Positionen: Ausgangssituation ist für uns alle eine Wahrnehmung, die sich auf Deutungen der Angst beruft, die in der Welt des fleißigen Hausmeisters unserer getrennten Identitäten »selbstverständlich wahr« sind. Von hier aus können wir unsere Position wechseln zu einem Infragestellen dieser »mitgebrachten« Deutungen aus einer zu Egon distanzierten Beobachtungshaltung heraus, die ein »Einssein im Geist« schon für denkbar hält. Und jetzt, mitten im Spannungsfeld dieses scheinbaren Konflikts sich widersprechender Sichtweisen, kann uns der Wechsel zu einer fundamental anderen, konfliktfreien Perspektive gelingen, deren einzige Deutung der Angst die ist, dass sie vergangen ist.
Nehmen wir uns beide vor, lieber Leser, eine solche »dritte« Perspektive zumindest für möglich zu halten, dann wird der »letzte Blick« auf die Angst eine Erfahrung der Liebe sein.
[…]
Gleichwohl erfahren wir Angst immer wieder, in uns oder in anderen, ihre prinzipielle Unheilbarkeit ist der ewig scheinende Triumph Egons, und er kann diese hohe Karte seines Lebensspiels in jedem Aspekt des Lebens ausspielen und tut dies auch, wer wollte das bezweifeln? Dennoch: Egon ist voll und ganz von meinem Glauben an ihn abhängig, ohne den er nicht existiert. Er ist nicht in der Wahrheit wie du und ich, er ist nicht in der Liebe, die immer bereit ist, uns als die zu spiegeln, die wir wirklich sind. Egon ist der dunkle Punkt einer wahnsinnigen Behauptung, es könne einen solchen Punkt außerhalb der ewigen Liebe geben. Nichts weiter. Wahr bleibt: Als Alternative zu diesem blinden Fleck der Hoffnungslosigkeit und des Todesurteils gibt es einen schattenlos hellen Orientierungspunkt außerhalb unseres Irrtums. Die Liebe kennt keine Dunkelheit. Und es ist nur ein kleiner, leicht zu korrigierender Irrtum unseres Denkens, zu glauben, dies bedeute, sie kenne uns nicht. Das bleibt wahr, wie hartnäckig wiederkehrend und wie scheinbar unendlich verwandelbar in ihren Formen die Angst auch sein mag. Sie ist in jedem Moment nicht existent, den ich der Ewigkeit hingebe, und dann ist sie nicht nur jetzt abwesend und nur für uns nicht erlebbar, sondern sie ist nie und für niemanden je gewesen, sie ist als Irrtum erkannt. Angst kann im Wortsinn »durchschaut« werden als die oszillierende Matrix eines Trugbilds: des Bildes, das wir uns von unserer Körper-Geist-Identität in einer dinglichen Welt selbst gemacht haben.“
[…]
http://www.spirituelles-willkommen.de
*