Vertikalathmen

für H.

Dein Herz sei geflickt, sagst du leise,
Deine Lungen noch wund,
Der Tumor entfernt,
Du seist – mal ehrlich –  noch nicht richtig gesund.

Das Gehen fällt schwer,
Dafür klappt’s mit dem Rauchen sehr gut,
Du schmunzelst ein wenig,
Brauchst einen Weg durch die Angst,
Deinen Mut.

Dann aber, sagst Du, war einfach nur Frieden,
Inmitten der Nacht,
Die Du draußen in der Kälte
Mit Dir allein und Deinen Selbstgedrehten zugebracht.

Es spricht nicht Schuld, nicht Konflikt,
Jedweder Hader schweigt:
Als mit Deiner Quelle Dich verbunden,
Hat sich still Dein Herz der Wahrheit zugeneigt.

Einfach nur Frieden,
An aller Angst vorbei.
Mir ist, als ob ein endlos tiefer Athemzug
Durch Dich und mich als Eins gegangen sei.

*

5 Gedanken zu “Vertikalathmen

  1. „… ein endlos tiefer Athemzug
    Durch Dich und mich als Eins gegangen“.

    Das nenne ich mitempfunden! Einzig möglich dem, der den Weg durch die Angst aus tiefer Erfahrung kennt. Zwar adressierst du, lieber Michael, dies innige Bekenntniss an H., aber ich nehme es dennoch auch als ein Geburtstagsgeschenk für mich, wenn Du erlaubst. 🙂
    Möge der Frieden gründlich und umfassend bleiben und nicht nur eine flüchtige Folge kürzlich ausgestandener, jedoch wiederkehrender Qual seien!

    1. Ich erlaube, obgleich du ja bereits einen Geburtstagsanruf von mir erhalten hast und insofern ja keinen Anspruch auf weitere Zuwendung. 🙂
      Nein, freu‘ mich über deinen Kommentar. Den H. kennst du auch, von ganz ganz früher, da hieß er anonymus. Hättste jetzt nicht gedacht, oder? Insofern: was für ein Zusammentreffen! So ist es, das wunderbare Leben! Also, dann athmen wir mal einen Dreier!

      Cordaliter,

      Micha

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