Circulum circulorum

Advent, Advent,
Ein Lichtlein brennt,
Erst eins,
Dann zwei,
Dann drei, dann vier,
Dann fünf …
… Dann sind die Lichtlein schon zu sechst!
Irgendwie verhext!

Und jedesmal gibt’s mehr Geschenke,
Bei Lichtlein neunzehn eine Urlaubsreise,
Auf dass die Sehnsucht sich ins  Materielle lenke
– Jetzt nur mal beispielsweise.

Zufriedenheit wächst maximal,
Die Wirtschaft lächelt mild und boomt,
Was will ich mehr?, fragt Paul, der digital
Sich Lichtlein zwölfunddreißig näherzoomt.

Und endlich ist es dann soweit!
Die Glocken läuten,  heilig funkelt das Gestirn,
Oh fröhliche, du Weihnachtszeit,
Die Wangen rot vom neuen  Flachbildschirm.

Advent, Advent,
Ein Lichtlein  brennt,
So innig und alleine,
Vertrau‘, dass es den Ausweg kennt,
Und auf die Heimat meiner Sehnsucht scheine.

*

5 Gedanken zu “Circulum circulorum

  1. Ich sah erst das Foto und überlegte schon, welche Zeilen du später dazu schenkst. Und nun lese ich sie.
    Ganz großartig!
    Es scheint wirklich oft, als hätten sich die Ausmaße des Weihnachtsfests verlaufen. Eine Kerze wäre ein guter Weg einiges wieder gerade zu rücken.
    Tolle wichtige Zeilen sind das, Michael. Können wir die nicht heimlich in einer Nacht und Nebel Aktion ausdrucken und die Schaufenster in Städten damit plakatieren?

    1. Au ja, und dann kommen wir auf die schwarze Liste der Weihnachtslobby und müssen auswandern. In die Niederlande (!).
      Wir agieren dann aus dem Exil heraus mit Findesätzen, Flugblattaktionen und poetischer Unterwanderung des Establishments. Und … ja und dann kommen wir natürlich in die Geschichtsbücher, zumindest als die Retter der Kerzenindustrie 😦
      Ich denk‘ noch mal drüber nach … ist noch nicht ganz ausgewogen, der Plan ..
      🙂 Danke, Marion, hab‘ gerade noch mal deinen Radioauftritt angehört, super, ganz du, find‘ ich, schön, dass du da bist!

      🙂 Michael

      1. Herrlich 🙂
        Seit kurzem haben wir Bienen, wir können also auch selber Kerzen ziehen, also nicht aus den Bienen, sondern aus dem Wachs (obschon ich den Gedanken, mit dir in die Geschichtsbücher einzugehen, nicht fallen lassen möchte).
        Vielleicht können die Bienen die Flugblätter verteilen.
        Die Idee reift…
        Und…ganz lieben Dank für deine Worte. Ich sage es gerne auch dir: Schön, dass du da bist!

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